Umsetzung der Tarifverträge bei Charité und Vivantes
„Mehr Personal“ heißt: Neueinstellungen!
„Auf dem Weg zum TVöD“: das verlangt korrekte Eingruppierung!
Der Senat ist in der Pflicht, die Finanzierung zur Umsetzung der Tarifverträge zu garantieren
ver.di und ihre Betriebsgruppen müssen die Umsetzung und Einhaltung der Tarifverträge kontrollieren
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
viel Verwirrung gibt es mit der Umsetzung der erkämpften Tarifverträge bei Vivantes und Charité. Mit dem Tarifkampf für „Mehr Personal“ und dem Tarifkampf „TVöD für Alle“ wollten die Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen und einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung leisten.
Mehr Personal? Allen Beteiligten an der Charité war klar, dass die Umsetzung des Tarifvertrages die Neueinstellung von mehr als 700 zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege innerhalb der nächsten drei Jahren verlangt. Bei Vivantes hat die Geschäftsführung darauf verwiesen, dass die Umsetzung des Tarifvertrages mehr als 1200 zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege bedeutet.
Die Kolleg*innen stellen fest: Bisher gibt es diese Neueinstellungen nicht.
· Stattdessen sind immer noch Betten und Stationen geschlossen.
· Die Schließung eines bettenführenden Krankenhauses, des Wenckebach-Klinikums, geht unvermindert weiter.
· Die Zahl der betriebsbereiten Intensivbetten wurde angesichts des Personalmangels halbiert
· Die Rettungsstellen sind weiter total überfüllt.
· Die Kinder– und Jugendkliniken stehen vor dem Aus.
Und der Tarifvertrag der Tochterbetriebe auf dem Weg hin zum TVöD? Mit allen Tricks versuchen die Geschäftsführungen die Kosten für die Umsetzung auf ein mögliches Minimum zu senken. Besonders über eine Verschlechterung der jeweiligen Eingruppierung wollen sie den Beschäftigten ihren erkämpften Lohn rauben.
Wer hat die Verantwortung dafür?
Die Gesundheitssenatorin und die Regierende Bürgermeisterin tragen die Verantwortung für die Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung und deren Finanzierung. Sie schweigen! Kein Wort dazu in der Regierungserklärung von Franzisca Giffey, keine Erklärung zur Finanzierung der Umsetzung der Tarifverträge! Kein Aufruf des Senats mit einem Angebot an die aktuellen Beschäftigten oder an die Pflegekräfte, die aus dem Beruf geflohen sind, kein Angebot für eine Rückkehr in den Beruf, keine Garantie dafür, die erhöhten Kosten zu übernehmen!
Das ist unverantwortlich sowohl gegenüber den Beschäftigten wie auch der Gesundheitsversorgung der Berliner Bevölkerung! Das werden die Beschäftigten und die Bevölkerung nicht akzeptieren!
Setzen wir unseren Kampf gemeinsam fort
Þ für die Umsetzung unserer Tarifverträge!
Þ für Mehr Personal und TVöD für Alle!
Durch unsere Organisierung haben wir unsere Durchsetzungskraft gezeigt.
Organisiert Euch weiter in den Betriebsgruppen
für die Durchsetzung dieser berechtigten Forderungen!
ver.di muss Stellung beziehen und gegenüber dem Senat klarstellen, dass es um die Wiederherstellung einer zuverlässigen und belastbaren Gesundheitsversorgung geht!
· Wir brauchen jetzt zusätzliche Neueinstellungen, damit alle Beschäftigten gut arbeiten können!
· Wir brauchen jetzt die Finanzierung des zusätzlichen Personals durch den Senat und die Bundesregierung
· Aufhebung aller prekären Beschäftigung durch Rückführung der ausgegliederten Betriebe in die Krankenhäuser!
· Sofort Stopp aller Pläne zu Schließung und Privatisierung von Krankenhäusern!
· Kein Bettenabbau! Keine Verlagerung von Betten aus den öffentlichen Krankenhäusern zu den privaten!
Lasst uns gemeinsam diskutieren, wie wir dafür handeln können!
Wir laden Euch ein zum digitalen Treffen des Politischen Arbeitskreises Gesundheit
am 22.2.2022 um 17:30 Uhr Per video
Anmeldung und Link über: PAK-Gesundheit@t-online.de